10 Fragen an Autoren?

Was hat dich dazu bewegt, mit dem Schreiben zu beginnen – und wann hast du gespürt, dass du Autor*in bist?

Gibt es einen bestimmten Moment oder ein Erlebnis, das dich zu deinem Buch inspiriert hat?

Wie fühlt es sich an, die eigene Geschichte – oder eine fiktive Welt – mit der Welt zu teilen?

Welche Szene oder welches Kapitel fiel dir beim Schreiben besonders schwer – und warum?

Wer oder was begleitet dich beim Schreiben? Musik, Rituale, Orte?

Wie gehst du mit Kritik oder emotionalen Leserreaktionen um?

Welcher deiner Charaktere oder Textstellen liegt dir besonders am Herzen?

Was bedeutet „Erfolg“ für dich als Autor – und was wünschst du dir von deinen Leserinnen und Lesern?

Gibt es ein Buch (dein eigenes oder fremdes), das dein Leben nachhaltig verändert hat?

Was würdest du anderen mit auf den Weg geben, die selbst schreiben oder ihre Geschichte erzählen möchten?

Noah Levandor

10 Fragen an Noah Levandor –

über das Schreiben & das Herz dahinter**

1. Was hat dich dazu bewegt, mit dem Schreiben zu beginnen – und wann hast du gespürt, dass du Autor bist?
Ich habe schon immer versucht, Gefühle in Worte zu kleiden, wenn sie mir sonst zu groß wurden. Irgendwann wurde aus einem Tagebucheintrag eine Szene, aus der Szene ein Kapitel – und aus dem Kapitel eine Stimme, die ich nicht mehr überhören konnte. Autor bin ich nicht geworden. Ich war’s vermutlich schon lange – ich habe es nur irgendwann akzeptiert.

2. Gab es ein bestimmtes Erlebnis, das dich zu deinem Buch inspiriert hat?
Ja. Eine Reise durch die Toskana, die nicht geplant war – und dennoch alles verändert hat. Ein Ort, ein Licht, ein Gefühl. Und ein Brief, den ich nie abgeschickt habe. Elena wurde geboren, als ich ihn in Gedanken doch geschrieben habe.

3. Wie fühlt es sich an, die eigene Geschichte – oder eine fiktive Welt – mit der Welt zu teilen?
Wie nackt unter warmem Sommerregen zu stehen: verletzlich, ehrlich, aber auch frei. Ich glaube, es gibt Mutigeres als das Schreiben – aber nicht viel.

4. Welche Szene fiel dir beim Schreiben besonders schwer – und warum?
Die Szene, in der Elena vor Luca flieht, obwohl sie bleiben will.
Weil ich das selbst kenne – wie viel Mut es braucht, jemandem zu vertrauen. Und wie viel Angst darin liegt.

5. Wer oder was begleitet dich beim Schreiben? Musik, Rituale, Orte?
Kaffee. Lavendelduft. Ein altes Holzfenster, das zum Süden zeigt. Und Musik, die klingt wie eine Erinnerung. Am liebsten Piano – oder gar nichts, nur das Rascheln der Seite.

6. Wie gehst du mit Kritik oder emotionalen Leserreaktionen um?
Ich versuche, alles zu hören – aber nicht alles zu glauben.
Kritik bringt mich weiter. Emotionale Reaktionen berühren mich. Beides gehört dazu. Aber am Ende schreibe ich, weil ich muss. Nicht, weil ich darf.

7. Welcher deiner Charaktere oder Textstellen liegt dir besonders am Herzen?
Ein Brief von Elenas Großmutter, den sie zwischen den Seiten eines alten Kochbuchs findet. Weil darin mehr Wahrheit steckt, als ich je selbst hätte schreiben können.

8. Was bedeutet „Erfolg“ für dich als Autor – und was wünschst du dir von deinen Leser:innen?
Erfolg ist für mich, wenn jemand meinen Text liest – und plötzlich das Gefühl hat, verstanden zu werden.
Ich wünsche mir, dass meine Geschichten leise bleiben dürfen. Und trotzdem ankommen.

9. Gibt es ein Buch, das dein Leben verändert hat?
Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins von Milan Kundera. Weil es zeigt, wie schwer Leichtigkeit sein kann – und wie leicht wir uns verlieren können.

10. Was würdest du anderen mit auf den Weg geben, die selbst schreiben oder ihre Geschichte erzählen möchten?
Schreib. Auch wenn du zitterst. Schreib, auch wenn du denkst, niemand hört zu.
Denn manchmal ist der wichtigste Leser dein eigenes Herz.

Was mich zum Schreiben motiviert hat? Als ich aufwuchs, war ich fasziniert von der Macht des Geschichtenerzählens und der Art, wie Worte unser Verständnis der Welt prägen. Ich denke, ich wusste, dass ich Schriftstellerin werden wollte, als ich mich zum ersten Mal in die Literatur verliebte. - Mein Buch wurde von meinen eigenen Erfahrungen mit Identität, Kultur und Zugehörigkeit inspiriert. Es gab viele Momente, die die Erzählung prägten, aber eine entscheidende Erfahrung war die Beobachtung der Komplexität menschlicher Beziehungen in meiner eigenen Familie. - Meine Geschichte zu teilen, fühlt sich sowohl aufregend als auch verletzlich an. Es ist ein Privileg, mit Lesern in Kontakt zu treten und gemeinsam die menschliche Bedingung zu erforschen. - Die schwierigste Szene zu schreiben, war wahrscheinlich die, in der meine Protagonistin einer schmerzhaften Wahrheit über ihre Vergangenheit gegenübersteht. Es war schwierig, weil es erforderte, meine eigenen Emotionen und Verletzlichkeiten anzusprechen. - Wenn ich schreibe, höre ich oft arabische Musik oder Naturgeräusche. Ich finde Trost in ruhigen, kontemplativen Räumen. - Ich versuche, Kritik mit offenem Geist und Herz anzugehen. Emotionale Leserreaktionen können sowohl bewegend als auch herausfordernd sein – es ist wichtig, geerdet und meiner künstlerischen Vision treu zu bleiben. - Eine Figur, die einen besonderen Platz in meinem Herzen einnimmt, ist die Protagonistin meines Buches. Ihre Kämpfe und Triumphe resonierten tief mit mir, und ich bin dankbar, dass ich die Chance hatte, ihre Geschichte zu erzählen. - Für mich bedeutet Erfolg als Autorin, Werke zu schaffen, die bei Lesern Resonanz finden und bedeutungsvolle Gespräche anregen. Ich wünsche mir Empathie, Verständnis und eine tiefere Verbindung zu den Geschichten, die wir erzählen. - Ein Buch, das einen nachhaltigen Einfluss auf mein Leben hatte, ist "Der Fremde" von Albert Camus. Seine Erforschung von Entfremdung, Moral und der menschlichen Bedingung inspiriert mich weiterhin. - An andere Schriftsteller würde ich sagen: Seid geduldig, freundlich und mitfühlend mit euch selbst. Schreiben ist eine Reise, und das Wichtigste ist, deiner Stimme und Vision treu zu bleiben.

Lothar Oshege

1. Was hat dich dazu bewegt, mit dem Schreiben zu beginnen – und wann hast du gespürt, dass du Autor bist?

Das Schreiben war für mich nie nur eine kreative Beschäftigung – es war ein innerer Ruf. Nach all den Erlebnissen, Verlusten und Kämpfen, die ich durchlebt habe, war es fast wie ein Bedürfnis, meine Geschichte festzuhalten. Ich wollte nicht nur verarbeiten – ich wollte auch etwas weitergeben. Der Moment, in dem ich das erste Kapitel von „Meine Lebensreise“ beendet habe, war der Moment, in dem ich gespürt habe: Das ist mehr als Schreiben – das bin ich.

2. Gibt es einen bestimmten Moment oder ein Erlebnis, das dich zu deinem Buch inspiriert hat?

Ja. Es war der Moment der Stille nach dem Tod meiner Frau – und auch der Erinnerung an den Verlust meines Sohnes. Diese beiden Schicksalsschläge haben mir gezeigt, wie wertvoll es ist, das eigene Leben – mit all seinen Narben – nicht nur zu erinnern, sondern es weiterzugeben, damit es anderen vielleicht Trost oder Mut schenkt.

3. Wie fühlt es sich an, die eigene Geschichte mit der Welt zu teilen?

Es ist ehrlich gesagt ein Wechselbad der Gefühle. Stolz und Angst liegen dicht beieinander. Aber überwiegend empfinde ich Dankbarkeit – für jeden Menschen, der meine Geschichte liest, versteht, sich darin erkennt oder daraus Kraft schöpft.

4. Welche Szene oder welches Kapitel fiel dir beim Schreiben besonders schwer – und warum?

Die Kapitel über den Verlust meines Sohnes waren die schwersten. Da wurden nicht nur Erinnerungen wach – es war, als würde ich den Schmerz noch einmal durchleben. Aber gerade deshalb war es so wichtig, ihn aufzuschreiben. Es war ein Stück Heilung.

5. Wer oder was begleitet dich beim Schreiben? Musik, Rituale, Orte?

Ich schreibe oft in der Stille – aber manchmal läuft leise Musik im Hintergrund. Oft sind es instrumentale Stücke oder ruhige Gitarrenklänge. Und Alma, meine Hündin, liegt meist nicht weit entfernt. Ihre Ruhe gibt mir oft Halt.

6. Wie gehst du mit Kritik oder emotionalen Leserreaktionen um?

Mit Offenheit. Ich weiß, dass meine Geschichte auch schmerzhaft ist – für mich wie für andere. Wenn Menschen mir sagen, dass sie geweint haben oder sich erkannt fühlen, dann berührt mich das tief. Kritik nehme ich ernst, aber nie persönlich. Ich schreibe ehrlich – und Ehrlichkeit darf Reaktionen auslösen.

7. Welcher deiner Charaktere oder Textstellen liegt dir besonders am Herzen?

Es ist keine erfundene Figur – es bin ich selbst. Der Teil von mir, der trotz allem nicht aufgegeben hat. Der weitergemacht hat, auch wenn nichts danach aussah. Diese stille Kraft in mir, die geblieben ist – sie ist mein liebster "Charakter".

8. Was bedeutet „Erfolg“ für dich als Autor – und was wünschst du dir von deinen Leser:innen?

Erfolg bedeutet für mich nicht Verkaufszahlen. Erfolg ist, wenn ein Mensch sagt: „Dein Buch hat mir geholfen.“ Oder: „Ich habe mich darin wiedergefunden.“ Das ist der größte Lohn. Ich wünsche mir, dass meine Leser:innen ehrlich lesen – mit dem Herzen. Und wenn sie möchten, auch mit mir in den Dialog treten.

9. Gibt es ein Buch, das dein Leben verändert hat?

Es gibt viele Bücher, die mich berührt haben – aber keine Geschichte hat mein Leben so verändert wie meine eigene. Das Schreiben von „Meine Lebensreise“ war der Wendepunkt. Es hat mich verändert, geheilt und gestärkt.

10. Was würdest du anderen mit auf den Weg geben, die selbst schreiben oder ihre Geschichte erzählen möchten?

Schreibe. Und sei mutig dabei. Es braucht keine perfekten Worte – es braucht echte. Wenn du ehrlich schreibst, wirst du die Menschen erreichen. Auch wenn es weh tut: Deine Geschichte hat eine Stimme verdient.

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